„Europa erleben: Gänsehaut-Momente bei der Verleihung der Europässe Mobilität – David McAllister betont die Bedeutung der Europaarbeit in Schulen“
Am vergangenen Freitagnachmittag wurde an den Berufsbildenden Schulen Buxtehude ein besonderer Höhepunkt der Europaarbeit gefeiert: Die feierliche Verleihung der Europässe Mobilität und des Erasmus+ Partnerlabels. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Vertreterinnen und Vertreter der Ausbildungsunternehmen sowie zahlreiche Ehrengäste kamen zusammen, um das Engagement und die Erfolge der Beteiligten im Rahmen europäischer Mobilitätsprojekte zu würdigen.
Ehrengäste und ein Gänsehautmoment
Zu den Ehrengästen zählten David McAllister (Mitglied des Europäischen Parlaments) Martina Steinvorth (schulfachliche Dezernentin des RLSB Lüneburg), Petra Möhle (stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Buxtehude), Thorsten Heinze (Erster Kreisrat des Landkreises Stade), Detlef Böckmann (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Stade) und Dirk Immken (Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Stade), die vom Schulleiter Carsten Schröder begrüßt werden konnten.
Ein besonderer Höhepunkt war die Rede von David McAllister, der mit seinen Worten das Publikum beeindruckte und bewegte. Mit seiner inspirierenden Ansprache unterstrich er die immense Bedeutung der Europaarbeit an Schulen und erinnerte eindringlich daran, dass ein geeintes Europa keine Selbstverständlichkeit sei. Er sprach von Europa als Friedensprojekt, dessen Stabilität und Zusammenhalt durch aktuelle Herausforderungen wie den Ukrainekrieg und den Brexit besonders gefordert sind.
McAllister hob hervor, dass Mobilitätsprogramme wie Erasmus+ die Stärke und den Zusammenhalt Europas widerspiegeln. „Reisen und Austausch erweitern den Horizont und schaffen Brücken zwischen Kulturen. Sie fördern Verständnis, Respekt und Solidarität – und genau das ist die Grundlage eines friedlichen und erfolgreichen Europas“, betonte er. Mit Blick auf den Ukrainekrieg mahnte er, dass Solidarität eine europäische Aufgabe sei. Der Brexit, so McAllister, zeige, was junge Menschen verlieren, wenn Mobilität und Zusammenarbeit eingeschränkt werden.
Er betonte, dass die Chancen und Möglichkeiten, die Europa heute bietet, das Ergebnis jahrelanger Anstrengungen sind und bewahrt werden müssen, da sie keineswegs selbstverständlich seien. McAllister dankte den Lehrkräften und Projektverantwortlichen der BBS Buxtehude, deren Arbeit es erst ermögliche, jungen Menschen diese Chancen zu bieten. Ein humorvoller und persönlicher Moment entstand, als McAllister spontan die Äpfel aus dem Alten Land, die er zum Dank überreicht bekommen hatte, an die Anwesenden verteilte.
Über 10 Jahre Europa-Projekte an den BBS Buxtehude
Schulleiter Carsten Schröder betonte in seiner Begrüßung die langjährige erfolgreiche Teilnahme der BBS Buxtehude an europäischen Projekten. Seit über einem Jahrzehnt engagiert sich die Schule aktiv für Europa-Projekte und wurde in diesem Jahr erneut mit dem Qualitätssiegel „Europaschule in Niedersachsen“ ausgezeichnet – ein beeindruckendes Zeugnis für das kontinuierliche Engagement in der Europaarbeit.
Über 100 Europässe-Mobilität wurden dieses Jahr verliehen, und die Schule setzt sich aktiv dafür ein, diese Programme weiter auszubauen und noch mehr jungen Menschen europäische Erfahrungen zu ermöglichen. Dies gelingt nur durch das Engagement der Lehrkräfte, die Unterstützung der Ausbildungsbetriebe und die Begeisterung der Lernenden.
Martina Steinvorth betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der Europaarbeit an den BBS Buxtehude und unterstrich, wie wichtig Mobilitätsprojekte für die Entwicklung interkultureller Kompetenzen und Offenheit seien. Sie sprach aus persönlicher Erfahrung, da sie selbst mehrere Jahre im Ausland verbracht hat.
Engagement und Moderation von Antje Pape
Die Moderation der Veranstaltung übernahm Antje Pape, Europabeauftragte der BBS Buxtehude. Mit großer Leidenschaft und fundiertem Wissen führte sie durch den Nachmittag und stellte die vielfältigen Europa-Aktivitäten der Schule vor. Sie betonte die Bedeutung der Erasmus+-Projekte und gab den Lernenden Raum, ihre Erfahrungen aus den Auslandsaufenthalten zu präsentieren. Sie unterstrich, wie wichtig es sei, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, Europa zu erleben und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln. Dabei hob sie die hervorragende Unterstützung durch das Europateam der BBS Buxtehude und die Ausbildungsbetriebe hervor, die die Mobilitätsprojekte erst möglich machen.
Vielfältige Europa-Aktivitäten der Lernenden
Die Teilnehmenden berichteten begeistert von den vielfältigen Erasmus+-Aktivitäten und verdeutlichten anschaulich, welche Kompetenzen sie während ihrer Auslandsaufenthalte erworben haben und welche prägenden Erfahrungen sie dabei machen konnten:
Nachhaltigkeitsprojekt in Ungarn: Naomi und Jayden aus der HHDU23 berichteten von ihrer Reise nach Budapest, wo sie zusammen mit ungarischen Schülerinnen und Schülern Aspekte der Nachhaltigkeit in der Wirtschaft erarbeiteten.
Praxisaufenthalte in Dänemark: Die Berufseinstiegsschule Hauswirtschaft führte ein Projekt in Sønderborg durch, bei dem dänische Produkte zubereitet und Servicegrundlagen vertieft wurden. Ebenso berichteten Schülerinnen und Schüler der FOEH23 begeistert von ihrem Projekt „Nordic Cooking“, bei dem sie unter anderem die Kunst des Smørrebrød erlernten.
Industriemechanik und Schweißen: David gab Einblicke in das Auslandspraktikum der Zerspanungs- und Industriemechaniker, in dem Schweißtechniken wie MAG und WIG erlernt und ein selbst gestalteter Grill gefertigt wurden.
Wirtschaftspraktikum in Prag: Max berichtete von seinem Praktikum in einem tschechischen Unternehmen, das ihm wirtschaftliche, sprachliche und interkulturelle Kompetenzen vermittelte. Er absolvierte zusätzlich die Zusatzqualifikation Europakaufmann, die eng mit den Auslandspraktika verbunden ist.
KFZ-Mechatronik in Dänemark: Die angehenden KFZ-Mechatroniker vertieften ihre Kenntnisse in CAN-Bus-Systemen, Hochvolttechnik und Lambda-Technologie und betonten, wie sehr sie auch als Gruppe zusammengewachsen sind.
Auszeichnung von Ausbildungsunternehmen
Ein besonderes Highlight war die Verleihung des Erasmus+ Partnerlabels an die anwesenden Ausbildungsbetriebe. Diese Unternehmen ermöglichen die Auslandsaufenthalte der Auszubildenden und tragen damit aktiv zur Förderung der europäischen Idee bei. Thorsten Heinze betonte die Bedeutung der im Ausland erworbenen Kompetenzen und dankte den Betrieben für ihre Unterstützung.
Musikalischer Rahmen und emotionaler Abschluss
Für die stimmungsvolle musikalische Begleitung sorgte Helena, die mit Klavierstücken von Yann Tiersen und Ludovico Einaudi das Publikum verzauberte.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie die BBS Buxtehude durch Mobilitätsprogramme und Europaarbeit zur Gestaltung eines geeinten Europas beitragen. Ein großer Dank gilt allen Beteiligten – Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Betrieben, dem Organisationsteam, dem Büroteam, der HHDU24, der Cafeteria, den Hausmeistern und der Technik –, die diesen inspirierenden Nachmittag möglich gemacht haben. Gemeinsam wurde ein Zeichen für die Stärke und den Zusammenhalt Europas gesetzt.